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Alfred Hostettler

Dem Luchs gehen die Freunde aus

Anfangs Woche (KW5) hörte man aus dem Radio Herrn Nationalrat Rösti über den Luchs wettern. Damit rennt er beim Volk offene Türen ein. Es zeichnet sich ab, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis die "Luchsbewirtschaftung" einsetzt. Ich hoffe, dass ich mit dem Bekanntmachen der öffentlichen Statistiken von Bund und Kanton ein bisschen Gegensteuer zugunsten dieses prächtigen Tieres geben kann.

Bild vom 21.1.2014

Aus den Statistiken des Jagdinspektorats des Kantons Bern geht hervor, dass in der Kategorie Fallwild 2012 kantonsweit rund 98 Rehe und 39 Gämsen durch Luchse getötet wurden. Ein weit gefährlicherer Gegner der Rehe scheint daher der Mensch zu sein: 1843 starben durch den Autoverkehr, 183 durch den Bahnverkehr. Landwirtschaftliche Maschinen forderten 406 Opfer, und 91 Rehe wurden von Hunden gerissen.

Die Zahl der duch die Jägerschaft getöteten Tiere lassen wir für einmal aus.

Weiter steht im Jahresbericht des Jagdinspektorats: «Im letzten Jahr sind im ganzen Kanton Bern lediglich 13 Schafe und 1 Ziege von Luchsen gerissen worden».

Aus den Gesprächen über den Luchs geht immer wieder hervor, wie brutal es sei, wenn ein Luchs ein Reh erbeutet. Dies mag sicher sein, aber es gibt tausende, die in aller Welt herumreisen, in der Hoffnung Raubtiere bei der Jagd beobachten zu können. Auch auf YouTube sind unzählige Videos mit Jagdszenen von Raubtieren zu finden. Der schnelle Tod der Beutetiere ist leider häufig nur ein Wunschdenken von uns Menschen. Schliesslich macht es der Stubenkater mit den Mäusen und Vögeln auch nicht besser. Beim Luchs wird halt das verlangt, was andere Raubtiere nicht schaffen.

Als leidenschaftlicher Tierfotograf kann ich es fast nicht erwarten, mal einen Luchs anständig vor die Linse zu kriegen.

Weitere Informationen über Grossraubtiere in der Schweiz findet man hier.